Goethe Gymnasium hilft – auch beim Schwimmen
24. Juni 2015
Über 200 Meter Brust gehört die Dortmunderin Jacqueline
Daszkiewicz inzwischen zu den acht besten Schwimmerinnen
Deutschlands. Das hat die 17-Jährige neben ihrem Trainingsfleiß auch dem Hörder Goethe-Gymnasium zu verdanken.

Warum? Das „Goethe“ ist offiziell anerkannte NRW-Sportschule mit besonderem Herzen für junge Leistungssportler. „Jacqui“, die die 10. Klasse besucht, weilte zur Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften in Berlin im April drei Wochen in einem Höhentrainingslager in der spanischen Sierra Nevada – während der Schulzeit! Und der Erfolg bei der DM blieb nicht aus. „Das Training in der Höhe tut meiner Leistung wirklich gut, ohne hätte ich das A-Finale in Berlin sicher nicht erreicht“, erklärt die Gymnasiastin, die in der abgelegenen Bergwelt Spaniens per Email von ihren Lehrern mit Unterrichtsstoff und Aufgaben versorgt wurde. Sofern Arbeiten nicht nachgeholt werden können, werden die – unter Aufsicht des Trainers – auch schon mal im Trainingslager geschrieben. „Ich stehe in ständigem Kontakt mit den Lehrern“, berichtet Stephan Wittky, Nachwuchs - Trainer bei der SG Dortmund.

Erste Ansprechpartnerin am „Goethe“ ist Sportkoordinatorin Birte Fischer, wenn es darum geht, in den Sportklassen der Schule Freiräume für die jungen Leistungssportler zu finden: Freistellungen für Wettkämpfe, Früh-Training statt Sportunterricht in den ersten beiden Schulstunden, Nachführ-Unterricht für verpasste Schulstunden etc.pp.

Luca Nik Armbruster und Terese Helas zum Beispiel, beide 13 Jahre jung, fahren zweimal wöchentlich vor der Schule zum Frühtraining ins Südbad, um 9.30 Uhr geht´s in die Schule und nach der letzten Stunde ins Südbad-Café, wo die Betreiber-Familie Acar den Top-Talenten erst einmal ein Mittagessen kocht (das ist allerdings noch eine private Übereinkunft). Oft bleibt vor dem Nachmittags- Training noch Zeit für Hausaufgaben. „Es läuft ganz gut in der Schule“, sagt Luca Nik, und Teresa ergänzt: „Die Vereinbarungen sind für uns schon sehr hilfreich, vor allem die kurzen Wege.“

Zu einer NRW-Sportschule gehört, so wollen es die Statuten, auch ein angeschlossenes Internat, wie es zum Beispiel die SG Essen hat. „Leider hinken wir in Dortmund da noch hinterher. Es gab zwar schon viele Gespräche mit der Stadt, aber noch kein akzeptables Konzept“, berichtet Peter Heckmann, Chef der SG Dortmund, der zum Beispiel gerade eine Anfrage einer 16-jährigen Top-Schwimmerin aus Ungarn auf dem Tisch hat, die gerne ein Jahr in Dortmund lernen und trainieren möchte. „Unterbringung und Betreuung gestalten sich ohne Internat allerdings schwierig“, weiß Heckmann. Der Zulauf zur SG Dortmund ist aber auch ohne Internat ungebrochen: „Die Zahl der Sportschüler am „Goethe“ wird sich im kommenden Schuljahr verdoppeln“, freut sich Stephan Wittky. Gute Arbeit spricht sich eben herum ...